Die Rückblicke des vergangenen Jahres sind vermutlich bereits alle geschrieben und gelesen. Das neue Jahr ist bereits schon wieder eine Woche alt. Die ersten Ernüchterungen sind bei dem Einen oder Anderen vielleicht bereits eingetreten.
Eigentlich wollte ich mich artig der Mehrheit anschließen und für Ende 2019 einen Jahresrückblick verfassen. Wie so oft habe ich dabei die Realität mal wieder völlig überschätzt. Der Alltag mit drei Kindern, wo von zwei dann auch noch direkt nach Weihnachten Geburtstag haben, forderte über die Festtage so einiges ab von einem. Das Gute ist aber: Die Kinder werden von Jahr zu Jahr größer und selbstständiger. In Anbetracht dieser Tatsache möchte ich zugleich die Zeit gerne mit den Kindern genießen solange es geht. Denn schließlich sind sie irgendwann aus dem Haus. Ob es dann stiller hier wird, wird sich zeigen, da gerade bei den Mädels der Altersunterschied recht groß ist. Nach wie vor sind die Kinder unser größtes Glück.
Die große Tochter ist heute zum Beispiel zwölf Jahre alt geworden. Sie ist aktuell mindestens genauso groß wie ich und wird mich wohl bald überragen. Wenn ich hingegen die Kleine sehe, dann frage ich mich immer, wo die Zeit hin ist. Als Eltern fragt man sich sicher regelmäßig, wie es passieren konnte, dass die Kinder auf einmal so groß geworden sind. Sie werden selbstständiger, haben ihre eigenen Vorstellungen vom Leben und erkunden die Welt, wann immer sie die Gelegenheit dazu haben. Mit der Entwicklung der Kinder entwickeln sich Eltern ebenso weiter.
Der Alltag führt dazu, dass man sich als Eltern ebenso langsam von den Kindern entwöhnt ohne sich dabei zu entfremden. Als die Kinder klein waren, waren sie ständig um einen herum. Da war jede freie Minute ohne die Kinder Gold wert. Mittlerweile gibt es Tage, da sind die Minuten mit den Kindern Gold wert, weil sie einfach den ganzen Tag unterwegs sind. Sie sind im Kindergarten oder in der Schule. Danach treffen sie sich mit Freunden oder gehen ihren Hobbies nach oder irgendeine andere Art von Beschäftigung steht an. Ehe man sich versieht ist der Tag dann schon wieder rum, die Kinder trotten ihn ihr Bett und es bleiben nur ein paar Minute für ein paar Worte.
Diese Veränderungen kommen schleichend daher ohne einen aus der Bahn zu werfen. Dennoch machen sie einem bewußt, dass irgendwann der Tag kommen wird, wo die Kinder mit gepackten Koffern vor einem stehen werden und ausziehen. Zumindest sollten wir froh sein, wenn dieser Tag kommt, weil es uns zeigt, dass wir gute Arbeit geleistet haben. Unsere Kinder haben gelernt auf eigenen Beinen zu stehen und sind bereit ihr Leben zu führen. Ich behaupte mal, dass bei diesem Gedanken nicht nur Wehmut in den Köpfen der Eltern mitschwingt. Wer hat sich als Erwachsener nicht schon mal seine unbeschwerte Kindheit zurück gewünscht.
Aber wie heißt es so schön: Kinder groß zu ziehen heißt auch los zu lassen, wichtig ist am Ende, dass sie wissen, dass sie stets einen sicheren Hafen haben in den sie zurückkehren können. Egal ob sie unsere Hilfe benötigen oder einfach die Zeit mit der Familie genießen wollen.
Jetzt ist aus dem Jahresrückblick eher ein Jahresvorsatz geworden, aber im Fazit hat mir das vergangene Jahr viel gelehrt über jedes unserer Kinder. Dank ihnen habe ich viele neue Erkenntnisse gewonnen, Grenzen erfahren und gelernt Barrikaden auch mal zu überwinden, um voran zu kommen. Einer der größten Lektionen des vergangen Jahres war dabei sicher, dass unsere Gesellschaft noch einiges lernen muss in vielerlei Hinsicht! Es gibt – trotz vieler Anfänge – für 2020 viel zu tun, um diese Welt voran zu bringen und das mehr denn je. In diesem Sinne noch ein frohes neues und erfolgreiches Jahr 2020!
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