Kind am Strand

Alltagsgeschichten: Vom Glück der Kinder 

Es war einer dieser grauen Regentage, an welchem ich mit den Kindern zum Bäcker ging. Dieser Nachmittag würde noch lang werden, da deren Hobbys anstanden. Daher war eine kleine Kuchenpause angesagt,  die die nötige Energie liefern sollte für den restlichen Tag.

Dem Wetter entsprechend war das Café jedoch recht voll, so dass es mit drei Kindern und Kinderwagen eigentlich keinen freien Tisch mehr gab. Jedoch leerte sich gerade ein Tisch und ich fragte nach, ob wir diesen dann direkt besetzen könnten. Da meinte die eine Dame, dass nur ihre zwei Begleiter jetzt gehen würden, wir uns aber gerne zu ihr an den Tisch setzen dürfen. Das taten wir natürlich gerne. Wie das nun in so einer Situation ist, kamen wir ins Gespräch. Ein paar Floskeln, ein paar Fragen – alltägliche Dinge halt. Dann kamen wir auf das Thema Kinder zu sprechen. Während die großen Beiden vorbildlich ihre Kuchenstücken verdrückten, saß unsere Jüngste auf meinem Schoß.

So spielt das Leben

Die Dame erzählte mir dann, dass sie selber keine Kinder hätte. Eigentlich nichts Schlimmes dachte ich, es muss sich ja auch nicht jeder für Kinder entscheiden. Aber die Dame stand bei dem Thema der Kinderlosigkeit den Tränen nahe. Sie erzählte mir nur, dass sie ihr Leben lang gearbeitet hätte, dass sie eine Ferienwohnung in Benidorm (Spanien) hatten und das ihr Mann ja jetzt verstorben sei. Sie hatte also viel, außer eben Kinder. Und das belastete sie wohl am Meisten, denn nun im Alter war sie ja eigentlich ziemlich alleine. Sicher hat sie Freunde und Bekannte, aber jeder der Kinder hat, weiß, dass das doch etwas anderes ist.

Den genauen Grund für Ihre Kinderlosigkeit habe ich leider nicht mehr erfahren können. Es schien ihr jedoch so emotional zu zusetzen, dass wir dann rasch das Thema wechselten. Die Gründe können vielfältig sein: zu lange auf später verschoben, der Mann wollte selbst keine Kinder oder es hat einfach nicht geklappt. Gerne hätte ich erfahren, woran es gelegen hat. Leider schien das Thema sie aber zu sehr emotional aufzuwühlen.

Auf und Ab

Aber nichts desto trotz hat mir die Situation mal wieder einmal mehr gezeigt, wie gesegnet wir mit unseren Kindern sind. Sicherlich sind sie manchmal anstrengend, laut und kosten uns so manche Faser unsereres Nervenkostüms. Aber dann sind dort wieder die Momente, wo sie einem zeigen, dass sie uns Eltern bedingungslos lieben. Wenn sie uns anlächeln, von uns umarmt und getröstet werden wollen, wenn sie uns Eltern wieder als die größten Superhelden halten, die sie kennen und man selber weiß, dass man im Alter nicht ganz alleine sein wird. Es ist zwar nicht gesagt, dass sie ständig vor unserer Türe stehen werden (und mal ehrlich – wenn die Kinder aus dem Haus sind will man das auch gar nicht mehr), aber ich weiß dann, dass da draußen immer einer ist, der mich liebt.

Die Geschichte zeigt einem mal wieder, was es für ein Glück ist, ein Kind bzw. Kinder zu haben! Man ist zumindest auf seiner Reise durch das Leben am Ende ein wenig einsamer nach vielen Höhen und Tiefen.


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