Ein mehrfachbelichtetes Bild besteht aus zwei übereinander gelagerten Bildern. Mit einer analogen Kamera enstanden solche Effekte damals eher unbewusst und sicherlich auch zum Ärger des einen oder anderen Fotografen. Dieser Effekt entstand dann, wenn der eingelegte Film nach einem Bild nicht weiter vorspulte, um das nächste Bild sauber aufnehmen zu können.
Durch einen gezielten Einsatz von zwei Bildern kann jedoch der modernen Technik sei dank eine wunderbare Komposition entstehen. Es werden hierbei zwei Bilder übereinander gelagert. Die Erstellung in Photoshop ist recht einfach. Nachstehend eine kurze Anleitung dazu.
Zunächst werden die beiden Bilder geöffnet, die übereinander gelagert ein mehrfach belichtetes Bild ergeben sollen. Ich habe mich für die Bilder eines Rezeptes entschieden: Vom Rharbarbar zum fertigen Kuchen. Ich hatte dieses Bild bereits vor einiger Zeit im Kopf und habe mich aufgrund der Vielzahl der Bilder kurzfristig für diese doch recht einfache Kombination entschieden:
Im nächsten Schritt werden die Bilder in einem Dokument vereint. Je nach Photoshopversion kann man die Bilder direkt übereinander in Photoshop öffnen oder man muss ein Bild über Strg+A auswählen, über Strg+C kopieren und über Strg+V in das andere Bild einfügen. Dann wird unter „Füllmethode für die Ebene einstellen“ -> „negativ multiplizieren“ ausgewählt. Das Ergebnis sieht jetzt wie folgt aus:
Mehrfachbelichtung von Kuchen und Rharbarbar
Um die Einstellungen zu optimieren kann man nun noch die Gradationskurven anpassen für die einzelnen Ebenen. Dazu wählt man zunächst zwei mal die Gradationskurven unter Korrekturen aus und ordnet sie jeweils über den einzelnen Bildebenen an:
Über einen Rechtsklick auf die einzelnen Gradationskurven wird jetzt das Kontextmenü geöffnet und Schnittmaske erstellen ausgewählt, was sich in Photoshop wie folgt zeigt:
Um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den beiden Bildern zu erhalten, können diese Gradationskurven nun einzeln eingestellt und angepasst werden. Ich habe dabei die Einstellungen wie nachstehend vorgenommen, wobei das erste Bild die Einstellungen der Schnittmaske für den Rharbarbar zeigt und die zweite die für den Kuchen:
Das finale mehrfach belichtete Bild sieht jetzt wie folgt aus:
Mehrfachbelichtung von Kuchen und Rharbarbar nach der Bearbeitung
Für viele Fotos bietet es sich auch an diese in schwarz-weiß umzuwandeln. Dieser Schritt erfolgt nach dem man die Füllmethode auf negativ multiplizieren eingestellt hat. Dann wird als Zwischenschritt unter Korrekturen „Schwarzweiß“ ausgewählt. Diese Ebene wird über alle anderen Ebenen angeordnet. Anschließend kann man ebenfalls wieder die Gradationskurven anpassen. Eine Umwandlung in schwarzweiß bietet sich an, um z. B. bei ungleichen Farben mehr Einheitlichkeit zu erhalten. Mein Bild sähe durch die Umwandlung in schwarzweiß wie folgt aus:
Mehrfachbelichtung von Kuchen und Rharbarbar nach der Bearbeitung und mit Schwarzweiß
Ansonsten viel Spass beim Ausprobieren! Gerne können weitere Ergebnisse in den Kommentaren verlinkt werden.
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